Der Zugang zu Polizeiarchiven ermöglichte die Veröffentlichung von Berichten der Kolonialpolizei über Malek Bennabi. Ihr Inhalt bestätigte die Gültigkeit seiner Thesen zum „ideologischen Kampf“. Bei seiner Ankunft in Kairo im Jahr 1956 war er fasziniert von den anhaltenden Gerüchten, der böswilligen Desinformation und den kalkulierten Verwirrungen über ihn. Getreu seiner Gewohnheit, Ereignisse und Geschichte miteinander zu verknüpfen, verknüpfte er diese anhaltenden Kampagnen mit seinem Wissen über die machiavellistischen Methoden des Kolonialismus gegen alles, was ihn bedrohte, wie etwa die Manipulationen, die 1936 den Algerischen Muslimkongress besiegten.

Bennabi widmete ein ganzes Buch den Methoden des Kolonialismus, der aus der Ferne Einfluss zu nehmen versuchte, da er nicht in der Lage war, in den Ländern, die sich im Prozess der Dekolonisierung befanden, weiterhin alle Macht anzuhäufen. In „Vocation of Islam“ hatte er es bewusst abgelehnt, sich mit „ausländischen Intrigen“ zu befassen. Er zog es vor, sich auf das Studium der „inneren Dynamik“ der muslimischen Welt zu konzentrieren. Doch schließlich widmete er ihnen einen ganzen Band, als diese „Intrigen“ durch ihre Wiederholung Gefahr liefen, diese „innere Dynamik“ durch die Dekulturation eines Teils der intellektuellen und politischen Eliten zu untergraben, die an einer vollständigen Dekolonisierung wenig interessiert waren. Die Neuauflage der offenen Briefe, mit denen Bennabi auf die Kampagnen zur Eindämmung der Verbreitung seiner Ideen reagiert hatte, gibt Aufschluss über die schwierigen Situationen, die der Autor erlebte. Diese veralteten Texte erklären die Entstehung seiner Ideen zu diesem „unsichtbaren Krieg“, der noch immer neue Formen annimmt.