Die Souveränität der Umma kommt vor der Anwendung der Scharia

Die Souveränität der Umma (Volk/Gemeinschaft) bedeutet nicht, dass die Umma das Kriterium ist, das als Grundlage für die Beurteilung von Moral oder Werten dienen muss, wie manche meinen. Aber das grundlegende Kriterium ist logischerweise die Autorität (marji'iyya), auf die sich der Mensch bezieht und an die er glaubt, ob diese Autorität religiös, philosophisch oder weltlich ist. Daher erfolgt die Kenntnis des Erlaubten und des Unerlaubten im Islam nicht durch Volksbefragung, sondern durch die Quellen der Schari'a und in erster Linie durch den Koran und die Sunna.
Die Funktion der Umma besteht darin, Werte und Ideen von bloßen moralischen Prinzipien in souveräne und durchsetzbare Verfassungsgesetze umzuwandeln.
Mit anderen Worten, die Funktion der Volksbefragung besteht darin, sich auf den Willen des Volkes zu verlassen, wenn es zu einem Konflikt zwischen Werten und Willen kommt, um ihn mit friedlichen und zivilisierten Mitteln und nicht durch Kriege zu beenden. Tötungen, Terror, Unterdrückung, Ausgrenzung, Blutvergießen und die Verletzung von Tabus, wie es bei den alten Völkern der Fall war, wo der Sieger das Recht hatte, seinen Willen und seine Entscheidungen durchzusetzen, ohne sich auf den Willen des Volkes berufen zu müssen.
Deshalb kommt der souveräne Wille (Siyada) der Umma vor der Anwendung der Sharî'a.