Befreiung vom Irrtum
„Al munqidh min al-dalâl“ ist wohl das ghazalianische Werk, das die meisten Fachkollegen interessiert, zum einen, weil der Autor dort seine spirituelle Krise beschreibt, zum anderen, weil er verschiedene didaktische und apologetische Punkte behandelt.
In der Tat beschreibt Ghazâlî uns seine Suche nach Gewissheit, die ihn dazu bringt, „taqlîd“ (die Tatsache des Nachahmens) abzulehnen und ihn schließlich dazu bringt, zuzugeben, dass diejenigen, die die Wahrheit vollständig besitzen, die Sufis sind, die Mystiker des Islam, die nach vielen Übungen und viele Entbehrungen schaffen es, zu dominieren, ja sogar ihre Seele zu brechen, um ihren „Tawhîd“ zu perfektionieren und das Höchste Ziel, die göttliche Gegenwart, zu erreichen. Erst nach vielen Jahren des Nachforschens, Zweifelns, einer schweren spirituellen und moralischen Krise und schließlich nachdem er den Sufi-Weg gegangen ist, mit anderen Worten, nachdem er ihn gelebt und die mystische Erfahrung persönlich geschmeckt hat, erlangt Ghazâlî schließlich Gewissheit (al- yaqin) und erlangt schließlich die Gelassenheit zurück, die ihn verlassen hatte.
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