In den frühen Tagen des Islam konnten Muslime jeder Meinung ihrer Wahl folgen, weil sie der Offenbarung noch nahe standen und über eine angeborene Kenntnis des Arabischen, der Sprache des Koran und der Sunnah, verfügten.

Aber später wurde die Ausübung der unabhängigen Interpretation (ijtihâd) von gewöhnlichen Gläubigen als zu schwierig angesehen, weil die Beziehung der letzteren zu den Texten des Islam im Laufe der Zeit geschwächt war, zusätzlich zu der Tatsache, dass sich die grundlegenden Disziplinen vervielfacht hatten.

Die vier Imame Abû Hanîfa, Mâlik, Ash-Shâfi'î und Ahmad nahmen daher die Sache selbst in die Hand, und ihr Prestige wurde immens und einstimmig, man war nicht länger berechtigt, sich an andere Methoden der Interpretation der Texte als die ihre zu halten . Was macht sie zu den rechtswissenschaftlichen Schulen des Islam?

Die Juristen der vier sunnitischen Schulen führten daraufhin Kontroversen, wobei jede die Glaubwürdigkeit der Meinung der Schule, der sie angehört, beweisen wollte, indem sie sich auf die solidesten Prinzipien und Regeln berief, um die Meinungen und Argumente ihrer Gegner zu überwinden. Nun brachten diese Kontroversen die Quellen dieser Ärzte, die Gründe für ihre Abweichungen und die Anlässe für ihre persönliche Deutungsbemühung ans Licht.

Der Zweck dieses Buches ist es, die Unterschiede zwischen den vier sunnitischen Rechtsschulen zu erforschen und zu erklären, indem die Beweise hervorgehoben werden, auf die sich jede stützt, die Ursachen ihrer Unterschiede und die wesentlichen Punkte, in denen sie sich nicht einig waren.

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