In der pulsierenden Stille der Nacht des Schicksals, während die Welt schlief, fiel das göttliche Wort in das Herz des Propheten Mohammed (Friede und Segen seien auf ihm) und leitete eine einzigartige spirituelle und textliche Reise in der Menschheitsgeschichte ein. Der Koran, ein Spiegel der Unendlichkeit, ist viel mehr als ein Buch: Er ist die lebendige Spur von Allahs Barmherzigkeit, eine Quelle der Führung, des Lichts und der Fragen für die Seele auf der Suche nach Sinn. Von der Offenbarung bis zur Zusammenstellung, von der mündlichen Überlieferung bis zu den zahlreichen zeitgenössischen Ausgaben ist die Geschichte des Korans eine Geschichte heiliger Bewahrung, unerschütterlicher Treue und kontinuierlicher Anpassung an die Bedürfnisse der Gläubigen. Er überdauert die Jahrhunderte, ohne jemals seine ursprüngliche Frische zu verlieren.

Offenbarung: ein himmlischer Abstieg in das Herz der Menschheit

Das Wort „Koran“ (Qur’ân) bedeutet wörtlich „Rezitation“. Dem muslimischen Glauben zufolge wurde er dem Propheten Muhammad (Friede sei mit ihm) durch den Engel Gabriel über einen Zeitraum von 23 Jahren zwischen Mekka und Medina Wort für Wort in Herz und Zunge offenbart. Diese Offenbarung, Wahy genannt, ist ein metaphysischer Akt: die direkte Übermittlung des Wortes Allahs an seinen Gesandten in einer arabischen Sprache von unvergleichlicher Schönheit in der Nacht des Schicksals ( Laylat al-Qadr ) während des Monats Ramadan. Einige Verse erinnern an dieses plötzliche und allmähliche Herabkommen und verknüpfen die Offenbarung mit der spirituellen Reifung des Propheten und der Führung der gesamten Menschheit: „Der Monat Ramadan ist der Monat, in dem der Koran offenbart wurde“ ( Sure Al-Qadr ).

Die Offenbarung des Korans wurde als eine Prüfung des Lichts erlebt: Jeder Vers, jedes Wort trug die Last göttlicher Führung in sich und forderte zum Nachdenken, zur Gerechtigkeit, zum Mitgefühl und zur demütigen Unterwerfung unter Allahs Willen auf. Die Emotionalität der Offenbarung, ihre Kraft, ihre Sanftheit, ihre Forderungen – all das prägte die ersten Gläubigen und berührt auch heute noch die Herzen.

Weitergabe, Auswendiglernen und erste Schriften: Die Treue von Herzen und Stiften

Von Anfang an wurde der Koran von den Gefährten des Propheten gleichzeitig rezitiert, auswendig gelernt und niedergeschrieben. Diese Gefährten, die sogenannten Qurra (Rezitatoren), spielten eine entscheidende Rolle bei der Bewahrung des Textes. Viele Schreiber hielten unter der direkten Aufsicht des Propheten die Verse auf unterschiedlichsten Medien fest: Schulterblättern, Pergament und Palmblättern. Doch vor allem die lebendige, mündliche Überlieferung sicherte die Kontinuität und Authentizität der Botschaft.

Nach dem Tod des Propheten stand die Gemeinschaft vor der Notwendigkeit, den Text zusammenzustellen, insbesondere nach dem Tod vieler Auswendiglerner während der ersten Schlachten. Unter dem Kalifat von Abu Bakr und später von Uthman wurde der Koran in einem einzigen Buch ( Mushaf ) zusammengefasst – ein entscheidender Schritt für die Einheit der Ummah und die Bewahrung des Wortes Allahs. Uthman legte eine Standardversion fest und vernichtete die abweichenden Varianten, um die Einzigartigkeit des Textes zu bewahren – ein Akt tiefer Weisheit, inspiriert von der Angst vor Spaltung und Vergessen.

“Wahrlich, Wir sind es, Die die Ermahnung zu dir herabgesandt haben, und Wir werden sie ganz gewiss bewahren.”

Ordnung, Suren und Lesartenvielfalt: Harmonie in der Pluralität

Der Koran besteht aus 114 Suren, die nicht nach der chronologischen Reihenfolge der Offenbarung zusammengestellt wurden, sondern nach einer Weisheit, die sich manchmal der menschlichen Vernunft entzieht. Die in der utmanischen Rezension festgelegte Reihenfolge der Suren unterlag in einigen alten Manuskripten gelegentlich Abweichungen, was von der Vitalität und dem Reichtum der Koranüberlieferung zeugt. Diese Vielfalt hat die Integrität des Textes nie beeinträchtigt, da die Tradition Bedeutung, Wortlaut und Geist bewahren konnte.

Die Vielfalt der Lesungen ( qirâ'ât ) stellt eine weitere Dimension dieser heiligen Geschichte dar. Diese Lesungen stammen aus verschiedenen arabischen Stämmen und haben unterschiedliche Aussprachevarianten. Sie sind von der Tradition anerkannt und anerkannt und bieten jeder Generation eine einzigartige Möglichkeit, die Schönheit des göttlichen Wortes zu erfahren. Heute sind das Studium und die Praxis der verschiedenen Lesungen für alle zugänglich, die ihre Verbindung zum Koran vertiefen möchten: Entdecken Sie die Koranlesungen .

Der Koran und die Moderne: Exegese, Vernunft und die Suche nach Sinn

In der heutigen Zeit wurde die Lesart des Korans durch verschiedene Ansätze bereichert: wörtlich, kontextuell, spirituell und rational. Einige Gelehrte betonen die Notwendigkeit, den Text im Lichte seines historischen und sozialen Kontextes zu interpretieren und erinnern daran, dass Vernunft und Offenbarung zwei sich ergänzende Quellen der Orientierung sind. Andere hingegen bevorzugen eine strenge Textlesung, manchmal zum Nachteil der universellen moralischen und ethischen Prinzipien des Islam.

Die Vielfalt der Ausgaben, Übersetzungen und Medien (von alten Manuskripten bis zum elektronischen Koran) zeugt von dieser ständigen Anpassung: Jede Ära, jedes Volk, jedes aufrichtige Herz findet im Koran einen Spiegel seiner eigenen Fragen, eine Antwort auf seine Zweifel, ein Licht in der Nacht der Ungewissheit. Kaufen Sie einen Koran online: vielfältige und authentische Ausgaben .

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Tugenden und Lehren: Der Koran, Spiegel der Seele

  • Quelle der Führung und des Lichts für die Menschheit
  • Aufruf zu Gerechtigkeit, Mitgefühl, Geduld und Dankbarkeit ( Hamdoulilah )
  • Einladung zur Meditation, Demut und Unterwerfung unter den Willen Allahs
  • Schutz vor Vergesslichkeit, Irreführung und Spaltung
  • Offenheit für Vielfalt, Reflexion und das Bemühen um Verständnis

Denn der Koran ist nicht nur ein Text: Er ist Gegenwart, Licht, Prüfung und Trost. Er heilt Herzen, erhebt Seelen und erinnert jeden an die Größe, Barmherzigkeit und unendliche Weisheit Allahs ( Al-Wasi‘ ).

Meditativer Abschluss: Das Lebende Buch

Im Laufe der Jahrhunderte hat der Koran immer wieder an Frische gewonnen, die Vernunft herausgefordert und Ängste gelindert. Er ist das lebendige Buch, behütet durch göttliche Verheißung, weitergegeben von Herz zu Herz, von Generation zu Generation, bis die letzte Morgendämmerung über die Menschheit hereinbricht. Möge Allah in seiner unendlichen Weisheit uns das Licht seines Wortes schenken und uns die Fähigkeit verleihen, es mit Aufrichtigkeit, Demut und Liebe zu leben.

„O Allah, mache den Koran zur Quelle unserer Herzen, zum Licht unserer Brüste, zum Vertreiber unserer Sorgen und zur Linderung unserer Ängste.“

Weitere Informationen:

Guide musulman