Râbi'a al-'Adawiyya ist der berühmteste Heilige des Islam. Sie ist Gegenstand einer Verehrung, die bis heute anhält, sowohl in Volkskreisen als auch in Sufi-Kreisen. Ihrer Anbetung geht kaum die der Töchter des Propheten selbst voraus. Seine Worte und seine Gedichte, die im Laufe der Jahrhunderte von einer ununterbrochenen Kette von spirituellen Menschen gesammelt und weitergegeben wurden, die oft zu den größten gehören, behalten auch heute noch ihre ganze Relevanz und stellen eine äußerst wertvolle Lektion für alle dar, die auf der Suche nach innerer Verwirklichung sind. Ebenso ist ihr Leben ein Vorbild nicht nur für alle Frauen, sondern auch für alle Männer, ob Muslime oder nicht. In der Sprache der Vögel schreibt 'Attâr, dass „sie keine gewöhnliche Frau war, sondern das Äquivalent von hundert Männern.“ Sie wurde als solche von allen großen spirituellen Meistern ihrer Zeit und Jahrhunderte nach Ghazali anerkannt zu Shaykh 'Alawi über Ibn 'Arabi und Rumi. Laut `Attâr, seinem renommiertesten Biographen, „hatte Râbi'a zu seiner Zeit sowohl in Bezug auf spirituelle Praktiken als auch auf Gnosis seinesgleichen.“ Schon vor der Existenz der Sufi-Bruderschaften, wie wir sie heute kennen, „haben die Menschen gesehen in ihr eine zweite Maria, ein reiner ‚Schwefel‘.“ Man kann nicht über den Sufismus diskutieren, ohne sie zu erwähnen. Diese bisher umfassendste Studie zeichnet das Leben dieser irakischen Heiligen nach und listet nicht nur ihre Taten und fast alle Worte und Gedichte auf, die uns von ihr überliefert sind, sondern erinnert auch an ihre koranischen Wurzeln aus dem Leben von der Prophet