In der Abfolge von Ideen, die ich im vorigen Vortrag dargelegt habe, war ich zu einer wichtigen Schlussfolgerung gelangt, die sowohl das Schicksal der gesamten Menschheit als auch die Rolle der Muslime im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts in Frage stellte. Ich hatte am Ende dieser Konferenz tatsächlich bestätigt, dass Europa Wunder in der Welt der Entdeckungen und der Wissenschaft vollbracht hat. Aber sie verlor in ihrem Herzen diese Dimension, die ihr Trost, Entspannung und Unterstützung in Widrigkeiten brachte, weil sie sie mit der Existenz Gottes verband. Wenn der Muslim diese Lücke in durstigen Seelen füllen will, Seelen, die nach neuen Motivationen lechzen, müsste er zuerst seine Ebene auf die Ebene der Zivilisation heben, um sie auf die Ebene der Heiligkeit des Daseins heben zu können ( ... ) sage all diese Worte als ein Testament, das ich hinterlasse ... (Malek RENNABI, Damaskus, Syrien, 28. März 1972).

„Zweifellos wird die Rolle des Muslims in Bezug auf diese Welt darin bestehen, sie zu sättigen oder ihren spirituellen Durst zu stillen, vorausgesetzt jedoch, dass er eine wesentliche Anforderung erfüllt, die ihn in den Augen dieser und jener Welt erscheinen lässt vom zivilisierten Menschen als dem Menschen, der die höchste Beachtung verdient; auch wenn er weder Raketen noch eine Atombombe besäße. Wenn diese erste Bedingung erfüllt ist und der Muslim als zivilisierter Mensch auf die Bühne der Geschichte zurückkehrt. Er kann die Aufgabe, den zivilisierten Menschen vom Joch des Materialismus zu befreien, effektiv erfüllen.

(Auszug aus dem abschließenden Interview von Malek BENNABI, Tripolis, Libyen, 24. Januar 1975; unveröffentlichtes Dokument in französischer Sprache)

Amir NOUR ist ein algerischer Forscher für internationale Beziehungen. Er ist unter anderem Autor des Buches „The East and the West at the time of a new Sykes-Picot“, erschienen 2014 bei Alem El Afkar.

Bibliografische Informationen zum Islam und zur Weltordnung